1.Mannschaft : Spielbericht (2010/2011)

Krimi im Sportpark

Die Hertingshäuser Zuschauer erlebten am Sonntag ein wohl nicht alltägliches Spiel. An Dramatik und Spannung war das „Kellerderby“ wie es in der Presse angekündigt wurde, kaum zu überbieten. Die Vorgabe war klar. Drei Punkte sollten es gegen den Tabellennachbarn werden. Das man dafür viel tun musste war allen klar, den das Ergebnis der Gäste aus der Vorwoche war Warnung genug. Abgesehen davon wollte man die ordentliche Leistung – zumindest in kämpferischer Hinsicht- aus dem Match gegen den FSK Vollmarshausen, mitnehmen. Zunächst sah es auch ganz danach aus, denn in der Anfangsphase boten sich durch Hendrik Hermkes und Sven Schmachtenberg zu guten Möglichkeiten. Dann aber brach das Spiel der Hausherren urplötzlich ab und diese überließen den Gästen fortan das Kommando. Dies nutzten ihrerseits innerhalb von zwei Minuten ihre Chancen durch einen herrlichen Kopfball von Heckmann und eine klasse Einzelaktion durch den starken Thöne, der der TSV Abwehr in der ersten Spielhälfte mächtige Probleme machte. Die Heimelf brauchte lange um sich von diesem „Schock“ zu erholen und konnten froh sein dass die Gäste in dieser Phase den Sack nicht zu machten. So lief das Spiel zunächst an den Baunatalern vollkommen vorbei. Sporadische Auftritte vor dem Gästegehäuse waren selten und nicht zwingend genug um eine Wende herbeizuführen. Immer wieder kamen die Gäste über ihre rechte Angriffsseite zu gefährlichen Aktionen. Mit der Einwechslung des später gut spielenden Christian Cabak (41.) konnte Trainer Althans hier erst einmal für Entspannung sorgen.
Eine Schlüsselszene des Spiels wohl dann die 45.+1. Minute. Christian Hartung, der kurz vorher schon zweimal durch Strafraum Aktionen auffiel beförderte einen Hermkes Ecke zum umjubelten Anschlusstreffer in die Maschen und weckte damit wohl sein Team endgültig aus dem Tiefschlaf auf.
In der zweiten Spielhälfte begannen die Hausherren wie man sich das dann vorgestellt hatte. Man drückte den Gast in die eigene Spielhälfte, agierte aggressiver und stand näher zum Mann. Flüssige Spielweise war zwar immer noch nicht zu erkennen, doch Einsatz und Wille stimmten. Die Zuschauer sahen in der zweiten Spielhälfte ein sehr kampfbetontes Spiel mit vielen Zweikämpfen und der gut leitende Schiedsrichter Kieschke aus Naumburg hatte alle Hände voll zu tun. Auch wenn es eine Fülle an Freistößen für beide Seiten gab war es eine faire Partie, die lediglich vier gelbe Karten sah. (1/3).
Einer dieser Freistöße, verursacht an Karsten Wenderoth, führte auch zum Ausgleich in der 48. Minute. Den von „Henner“ Hermkes scharf vors Gästegehäuse getretene Ball wurde von einem Abwehrspieler der Heckershäuser unhaltbar für seinen Keeper abgelenkt. Leider wog dir Freude wieder im Spiel zu sein nicht lange, denn nur drei Minuten später kamen die Gäste erneut über ihre „Paradeseite“ zum Erfolg, als Weigel sein Team erneut in Führung brachte. Die Folge war ein offener Schlagabtausch. Beide Reihen hatten in der Folgezeit Gelegenheiten in Hülle und Fülle das Ergebnis zu ihren Gunsten zu entscheiden. Bis in die dramatische Schlussphase standen beide Abwehrreihen im Fokus des Spiels und beide Torhüter hatten sich über mangelnde Beschäftigung ganz sicher nicht zu beschweren.
Stichwort Schlussphase, die nichts für schwache Nerven war. In der 89. Minute, als die Hertingshäuser Fans wenigstens noch auf eine Punkteteilung gehofft hatten- die ja aufgrund der taktischen Veränderung – M. Kraft ging zu Gunsten eines weiteren Stürmers- durchaus gegeben, nahm das Unheil für die Gäste ihren Lauf. Erneut nach einem Freistoß durch Hermkes brachten die Gäste das Leder nicht aus der Gefahrenzone und „Routinier“ Konetzke staubte zum erlösenden 3:3 ab. Doch damit nicht genug. Die Gäste, die sich nun ihrerseits wohl in einer Art Schock zustand befanden, reagierten nur noch und warteten wohl auf den Schlusspfiff. Doch mit diesem nutze „Joker“ Nils Umbach einen kapitalen Torwartfehler zum umjubelten 4:3 Siegtreffer mit dem auch die kühnsten Optimisten nicht mehr gerechnete hätten. Am Ende stand ein wichtiger Heimsieg, erneut gegen einen Tabellennachbarn, der sicher überaus glücklich in seiner Entstehung war, doch hat man sich diesen „Dreier“ auch mit viel Aufwand erarbeitet. So wie man nach einer guten Leistung beim VFL II am Ende mit leeren Händen da stand, so stand diesmal das Glück auf Seite der „roten“. Eine gute Teamleistung über die gesamte Spielzeit und die Bereitschaft bis zur letzten Minute alles zu geben, waren die Garanten für den Sieg“!